Spannend genug war der Radiobericht über die neu eröffnete Ausstellung im K21, der renommierten Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. The Problem of God heißt es dort englisch, ein guter Rahmen für die international hoch geachteten Aussteller. Ihre Arbeiten sind weit entfernt von Illustrationen biblischer Szenen, sondern sie zeigen, wie mit ihrens spezifischen Mitteln der Kunst schwierige Fragen und Thesen formuliert werden können.
Vor einigen Minuten stolperte ich über eine Zeile im Zusammenhang mit der Tate Modern in London. Für den 16. Oktober wurde dort eine Veranstaltung beworben, deren Titel „Suche nach Gott“ lautet. Ist das nun Zufall oder sind wir an einer Stelle, wo wir mit einem neuen Bewusstsein die Grundlagen unserer Kultur abklopfen? [1.10.2015]
Update
An einem verregneten Tag hat es dann doch geklappt, die Ausstellung anzuschauen. So schlimm waren die Staus um Köln dann doch nicht. Sehenswert ist die Ausstellung auf jeden Fall schon durch die atemberaubende Installation von Tomás Saraceno, die den gesamten Innenraum des Hauses überspannt und den Besucher (auf Wunsch) im vierten Stockwerk hoch über dem Boden in einem Netz gehen, liegen, sehen und nachdenken lässt, einem Netz, das mehrere große Kugeln wie ein Gehäuse einspannt und festhält. Das Gefühl von Freiheit, die Notwendigkeit, sich seines Halts zu vergewissern und die Möglichkeit, dies tatsächlich zu überprüfen könnten als metaphysische Aspekte wahrgenommen werden.
Die insgesamt gezeigten künstlerischen Positionen sind so vielfältig, dass jeder Besucher sicherlich Impulse mitnimmt. Persönlich fiel mir auf, dass der geschundene Mensch im Zentrum vieler Arbeiten steht. Ich frage mich, ob es erlaubt ist, auch andere Aspekte zu erwarten und welche das wohl sein mögen. Wie kann Kunst sich ernsthaft und nicht nur oberflächlich mit religiösen Überzeugungen auseinandersetzen? Ich muss sicherlich nochmals darüber nachdenken, aber aktuell erschienen mir die Antworten noch nicht hinreichend überzeugend. [15.10.2015]
youtube-link T. Saraceno
Interesting enough there was a report on the radio about a new exhibition at the K21, the well respected collection of modern art in public ownership. The title: The Problem of God, actually not in German but in English. Highly respected international artists show works which are far from illustrating biblical episodes but use their means to put forth noteworthy reflections on this topic.
Some minutes ago I stumbled over a news line connected with the Tate Modern, London, and a planned event there on October 16, „Searching for God„. Did this happen by chance or is there a new sort of consciousness probing our cultural basics? [October 1, 2015]
Update
On a rainy day I finally managed to visit the exhibition. Traffic jams around Cologne were not all that awful in the end. The exhibition is certainly worth seeing. The breathtaking installation by Tomás Saraceno spanning the whole courtyard on the fourth level of the building offers the (willing) visitor the chance to walk on, lie on, look through and think about a wire net enclosing several large balls like a casing. The freedom, the necessity to reassure yourself that your are safely held and the possibility to prove that all this is the case may be seen as a metaphysical dimension.
All in all the exhibition shows (as could be expected) a large variety of artistic positions so every interested visitor will certainly find inspiring works. Personally I had the feeling that the battered man in all its varieties is predominant. Though everybody is asked in his life what his or her contribution is to make the world a little better and worth living for more people I was uncertain which other aspect one should expect in an exhibition of this title Is art seriously able to work about religious beliefs or on metaphysical topics. I certainly have to think that over but right now answers do not look exactly convincing on this point. [October 15, 2015]