Als der BBK (Bundesverband Bildende Künstler) um Beiträge für die geplante Ausstellung „Variationen“ bat, schaute ich unter einem neuen Blickwinkel auf meine Arbeiten. Nun ja, drei Landschaftsbilder oder Stillleben dürfen ja nicht schwer zu finden sein, aber das war sicher ein zu allgemeiner Ansatz. Ein Vergleich auf solch einer Ebene würde keine weiteren Denkanstöße auslösen, es musste spezifischer werden. Aber die Lösung „Drei Studien zu Objekt XY“ sah dann auch wieder zu sehr nach Kunsthochschule oder Innendekoration aus.
Ich dachte an einige iPad-Zeichnungen, die ich vor etwas vier Jahren gemacht hatte. Ich liebe dieses Medium. Will ich zum Beispiel schnell mal ein paar Formen oder die Vorstellung von einer Farbkombination prüfen und festhalten, dann ist es für solche Situationen schnell bei der Hand.
Der jährliche Entwurf eines Blattes für den Kunstkalender unserer Künstlergruppe, der ASK, ist gleichfalls mit diesem Medium verknüpft. Auch ist es nützlich, wenn man in seinem Arbeitsprozess über Alternativen nachdenkt und eine Wahl treffen, die die anderen Lösungen nicht zerstört, wobei wir wieder bei den Variationen sind.Ich war auf Reisen, als ich eine Serie von recht kleinen Skizzen auf dem iPad machte. Das Ziel bestand darin, sie so klein zu machen, dass ich mich nicht in Kleinigkeiten verzettelte, sondern eher große Kompositionszusammenhänge testen wollte. Am Schluss hatte ich drei arbeiten von jeweils 16 kleinen Farbzeichnungen, jeweils blockförmig zu vier mal vier geordnet, ein Anblick, der mich an Patchwork, eine Quiltdecke erinnerte.


Ich mag diese Parallele. Wie beim Zeichnen hatte es etwas von dem körperlichen Prozess, als wenn man mit dem Finger im Sand zeichnet. Gleichzeitig war es aber auch ein hochtechnologischer Prozess: Die digitalen Mittel eröffneten Möglichkeiten zum Kopieren und Vergrößern, ohne dass ein Qualitätsverlust auftrat. Falls Sie als einen Ausdruck für eine Wand über fünf Stockwerke benötigen, bitte melden!
Innerhalb der 48 Bilder, die innerhalb recht kurzer Zeit entstanden waren, enthielten auch einige Nachtszenen. Drei davon, die optisch ganz gut zusammen passen würden, wählte ich für die Bewerbung aus. Alle drei zeigten Situationen, die mir bei einem Aufenthalt in London aufgefallen waren. Sie sind so unterschiedlich, wie auch diese wunderbare Stadt es in mancherlei Hinsicht ist. Eine Zeichnung zeigt eine etwas verträumte Nacht in einem ruhigen Blau mit einigen Lichtern, die auf das Leben weisen, das immer noch da ist, wenn man etwa abends um Elf durch Dulwich oder Denmark Hill geht.

Das zweite Bild zeigt tatsächlich den Bahnhof von Denmark Hill. Mir war die Metallkonstruktion aufgefallen, die sich von Hang hinunter zu den Bahnsteigen bewegt, die tagsüber so voll und betriebsam sind. Diese Zeichnung hat einen stärkeren Rhythmus in sich als die erste, die recht still bleibt. Die dritte Zeichnung geht ein Stück weiter: Sie gibt die Eindrücke von Formen und Farben wieder, die ich an einem nächtlichen Bushaltepunkt hatte. Wenn man das weiß, kann man vielleicht Spuren von den roten Bussen, blinkenden Rücklichtern und Werbetafeln ahnen, von Mauern und Ladengeschäften.
In dieser Sammlung fanden sich noch mehr Nachtszenen und ich war mir gar nicht so bewusst gewesen, wie sehr mich das Thema offenbar fasziniert die die Wahl meiner Motive beeinflusst hatte. Einige sind mehr ländlich, zeigen sogar den Blick aus meinem Atelier, andere erinnern an andere Reisen, auf denen ich gewesen bin.


When the BBK (German association of professional artists) asked for contributions for the planned exhibitions “Varieties” it made me look at my work from a different angle. Well, three landscapes or still lives would do, wouldn’t they? But this was certainly too global an approach. Compared on this level the outcome of my choice would not lead to any further sort of understanding of the topic chosen. It had to be more specific, but I dreaded this type of “three variations on object xy” which you sometimes find in art school practice or interior design reviews.
I thought of my iPad drawings which I have done over the last four years or so. I love to use the medium for certain situations: Quick sketches when I think of some forms or colour sets. So it comes in handy as a replacement for the sketch block. The annual design of a page in the arts calendar of our group is a field where I like this technique very much. It is convenient if you think about alternatives in your work process and you want to follow different choices at the same time without destroying what you have reached so far. Just make a copy and go on working with the duplicate. No harm done! This way I often had varying results which basically came from the same idea.
I was travelling when I had a stretch of productivity doing very tiny sketches on the iPad. The idea was to make them so small that I would not be entangled in detail when I wanted to test broader compositional concepts. In the end I had three works which each contained 16 tiny colour drawings arranged four by four in a block which at first looked a bit like patchwork, like a quilt plaid. I liked this parallel. Like the drawing process on the iPad was an exciting mixture of physical artwork (just leaving traces with your fingertips like a sketch in the sand) as well as a high-tech process working with digital tools which opened ways for copying and enlarging. You could easily change a drawing to any size without loss of quality. So if you need a print-out for your five story wall let me know.These 48 drawings I made within a reasonably short time contains some night scenes. Out of this group I selected three where I thought this choice would go together well on a wall. With all three of them the first impulse came from night scenes I had registered when staying in London and they are as different as this wonderful city is in so many respects. One shows a more dreamy night in a quiet blue and some lights showing the life that is still there when you walk through part like Dulwich or Denmark Hill at let’s say 11 p.m.. The next one shows actually Denmark Hill station. I had noticed the railing on the construction leading up and down to the platforms of this overground station which is so busy all day. It has more rhythm in it than the first one which appears very quiet.





The third in the group goes a little further. It just catches the impressions of forms and colours at a nightly bus stop. Knowing this you can perhaps imagine traces of red busses, flashing rear light, advertising in the city context, traces of walls and shop windows. There are even more night scenes to be found in this collection and I was not really aware of how much this had obviously fascinated me and influenced my choice of sujets. Some are more rural, even showing the view out of my studio window at night and some reminiscence to other travels I have been on.

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